Kieferorthopädie

Die Kieferorthopädie ist jenes Teilgebiet der Zahnmedizin, das sich mit der Früherkennung und Behandlung von Fehlstellungen der Zähne und der Kieferrelation befasst.

Es gibt viele Gründe für eine kieferorthopädische Behandlung

  • Erfolgreiche Korrektur engstehender Zahnreihen und die Beseitigung von Schmutznischen reduzieren das Risiko der Entstehung kariöser Defekte sowie von Zahnfleischentzündungen.
  • Fehl- oder Überbelastungen (z. B. als Folge von Zahnkippungen, offenem Biss, direktem Einbiss der Zähne in die Schleimhaut des Gegenkiefers) können zu Schädigungen des Zahnhalteapparates führen.
  • Einschränkungen der Kau- und Abbeißfunktion können evtl. zu Erkrankungen der Kiefergelenke oder zu Verspannungen der Gesichts- und Kaumuskulatur führen.
  • Zahnstellungsfehler im Frontzahnbereich mit Fehlfunktionen der Zunge und Beeinträchtigung der Aussprache; gravierende Zahn- und Kieferfehlstellungen wie etwa profilverändernde Anomalien der Kieferlage wie „Rückbiss“ oder „Vorbiss“, deutliche Einzelzahnabweichungen, die das Aussehen und das Selbstwertgefühl der Patient*innen mitunter erheblich beeinträchtigen,
  • Einschränkung der Voraussetzungen für eine optimale prothetische Versorgung (Implantat, Brücke o. ä.) bei reduzierter Zahnzahl oder fehlerhafter Zahnstellung (z. B. Verlust von Frontzähnen durch Unfall, Kippungen von Seitenzähnen nach Zahnextraktionen),
  • Patient*innen mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, die bereits im Säuglings- und Kleinkindalter behandelt werden müssen,
  • im Erwachsenenalter extreme Kieferanomalien, wie z. B. der vorstehende und zu große Unterkiefer, die wir kombiniert kieferorthopädisch und kieferchirurgisch behandeln können.
Kieferorthopädische Behandlung – in welchem Alter möglich?

Natürlich bietet sich eine kieferorthopädische Behandlung besonders für Kinder im Schulalter an, nachdem das bleibende Gebiss, bestehend aus 28 Zähnen (bis auf die Weisheitszähne), durchgebrochen ist, da das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen ist. Aber auch Erwachsene können sich kieferorthopädisch versorgen lassen, vorausgesetzt, die Zähne sind gesund.

Kieferorthopädisches Behandlungsspektrum
  • Festsitzende (fixe) Apparaturen mit hochwertigen Metall- oder Keramikbrackets,
  • herausnehmbare Apparaturen.
  • Funktionskieferothopädie: Früh erkannt, kann man Fehlentwicklungen im kindlichen Kiefer, in dem das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen ist, in aller Regel mit einfachen und sanften Mitteln behandeln und dadurch möglichen gesundheitlichen Folgeschäden vorbeugen.
  • Spezielle Behandlungselemente: Miniimplantate zur Verankerung sowie biologische, kraftreduzierte Bögen zur Schmerzreduktion bei der/dem Patient*in.
  • Zeitgemäß und gefragt: Zahnregulierungen durch kaum sichtbare Schienentherapie (Aligner).
Schritte einer kieferorthopädischen Behandlung

Um eine kieferorthopädische Therapie planen zu können, werden zunächst folgende Diagnoseunterlagen
benötigt:

  • Röntgenanalyse – Erstellen von digitalen Röntgenaufnahmen, gegebenenfalls auch dreidimensionale Aufnahmen (DVT)
  • Fotoanalyse – intraoral und extraoral mit der Digitalkamera
  • Modellanalyse – Erstellen von Abdrücken der Zähne mit einem Bissregistrat.

Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt in der Kieferorthopädie zwei Jahre. Des Weiteren wird eine nachhaltige Stabilisierung des Behandlungserfolges zusätzlich empfohlen. Dies folgt durch individuelle und unsichtbare, auf den Innenflächen der Zähne befestigte Drähte, sogenannte Retainer oder Halteschienen.

Der Heil- und Kostenplan wird vor Start der Behandlung auf der Basis der individuellen Analyse der Diagnoseunterlagen detailliert mit der/dem Patient*in bzw. seinen*ihren Eltern besprochen und nach deren Einwilligung mit der Behandlung gestartet. Sofern es sich um eine frühkindliche Behandlung bis zum 10. Lebensjahr oder um eine Versorgung einer/s Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren handelt, kann bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen mit einer (teilweisen) Kostenerstattung durch die Krankenversicherung gerechnet werden.

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Univ.-Prof. Dr. Dr. Dieter Müßig
Rektor der DPU und Direktor Zentrum Kieferorthopädie

OÄ Dr.in Dr.in Heike Niehuss
Leitende Oberärztin Zentrum Kieferorthopädie